Olivenernte

Olivenernte in Lassithi, Kreta 2006Lassithi, Kreta

 

 

Oliven von Hand zu ernten, ist eine schweißtreibende, harte Arbeit, besonders im teils sehr unwegsamen Bergland Kretas.
Vier 20-30m2  große Netze werden zuerst um jeden Baum ausgebreitet.  Dann schlagen die Männer mit einem Elektro-Rotator-Stab die Oliven von den Zweigen. Dabei werden auch Blätter und kleine Zweige mitgerissen. Wie Fischer am Meer ziehen sie dann ihre Netze zusammen und häufeln die Ausbeute. Flinke Hände sortieren die größten Zweige aus und schütten die Oliven mit dem kleineren Grünzeug in Säcke.  Diese 50 kg Säcke schleppen starke Männer am Rücken über oft steiles Gelände bis zum nächsten Fahrweg. Dort wartet ein Pickup und ein Rüttler, in den jeder Sack geleert wird, um die verbleibenden Zweige und Blätter durch schmale Schlitze zu sieben. Dann werden die Oliven wieder in die Säcke gefüllt und zur nächsten Presse gefahren und gesammelt. Tagelöhner erhalten für diese kölrperlich schwere Arbeit meist nur 35-45€ am Tag (Stand 2019).

In der Regel dauert es 1-3 Tage, bis die Erntehelfer genug Säcke liefern, um die Oliven ihn einem eigenen Schacht verarbeiten zu lassen.  Wieder werden die Säcke in einen Schacht geleert, der über ein Förderband die Ernte in ein Gebläse transportiert, welches die letzten Blätter fort bläst. In einer sprudelnden Wasserwanne werden die Oliven gewaschen, bevor sie in einer Art riesigen Fleischwolf mit Zufuhr von warmen Wasser zu einer höchsten 27 Grad warmen Paste zermalmt werden. Anschließend wird die weiche Paste in einer Zentrifuge geschleudert und trennt das Öl von den Feststoffen und Wasser und fließt als naturbelassenes köstliches Olivenöl in einen Bottich.